Kann mir jetzt mal jemand (ich hab ihn vergessen)
den wahren Grund dafür sagen, nach Jahren
das eigene Leben zu vermessen
anstatt am absolut Unzählbaren
von Mal zu Mal Einmaligkeit zu suchen?
Bloß existentielles Konto zu buchen
im Dienst chronologischer Bilanzen?
Auf Vieren - so lehrt uns das Gleichnis - beginnt's
auf Zwei'n triumphiert's,
auf Dreien verrinnt's
das menschliche Sein.
Die markerschütternde Lehre vom Ganzen?
Es gibt keine Zeit und es gibt auch kein
Ganzes.
Es gibt überhaupt nix jenseits dieses Jetzt
Zuletzt wie Zuerst gibt's nur Gegenwart.
Philosophisch gesehen durchaus apart
und profund, meine Quintessenz.
Punktum Exzellenz --
aus dem Ei geschlüpft nun und aufs Neue ins Sein
Pointierter gesagt: Compagnero, hau' rein!
PS: Ja, ja, ich weiß da oben hängt
in der Luft noch unbereimt ein "Ganzes"...
Ein Schuft, wer dabei Böses denkt
z.B.: an die Länge des göttlichen –
OK, ok, geschenkt, geschenkt! –
Wir bleiben im Bild: "Eiertanzes".
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zuletzt wie zuerst
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tugendlehre
in sand gebettet das scherbenglück
am muschelstrand
mußt nicht aufs ganze gehen
kannst in dem bruchstück sehen
abwesendes
als wär’s zur Hand.
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sprache der Verheißung
zwangsgesäugt mit der milch
reiner denkungsart
wirst du ins partizip erhoben:
frei von der last des geschlechts,
geadelt von keuscher lust
am geborgten geschick.
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tara iti
East by South-East:
This morning of the Fairy terns
let us be brave and steadfast
while the edges
frizzle in on us
Inspired by the painting “Tara iti Reflections”, 2020 by Nicholas Dillon. For the original see Dillon (2020): Drawn to the Wild, page 39 -
jahresspur
am ebbenden wörtermeer
die dekade beschlossen:
die welt zieht strudelnd sich in sich zurück
im wogensaum glitzert
die jahresspur
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sans métronome
im fallrohr haust
eine synkope
klopft ihre regenarabeske
sprunghaft und unstet, ne-
ckenden takts ohne gera-
de zahl.
und fügt sich doch,
orakelt was von ‘melodie’